Sonntag, 1. Mai 2011

Letzter Tag in Schweden...


29.4. Hochzeit von William & Kate
Heute ist nun leider schon unser letzter Tag und wir wollen jetzt noch das machen, was noch fehlt. Zuerst fahren wir zum Hafen und erkundigen uns nach einer Fahrt durch den Schärengarten. Man kann leider nicht mit Rollstuhl aufs Boot und da die meisten Fähren nur über ostern oder ab Mai fahren, können wir nicht mit. Dann gehen wir nochmal am hafen lang, Richtung Stadt. Wir wollen zur Saluhall. Das ist eine Markthalle, in der sogar der König einkauft. Es gibt hauptsächlich frischen Fisch und Fleisch, sieht wirklich sehr gut aus. Ansonsten gibt’s noch Käse, Torten, Gemüse… und man kann auch direkt da essen. Wir kaufen nur paar Eier für die Fahrt morgen und das wars.
Dann geht’s weiter zur Kungssträdgarden, wo wir uns die blühenden Kirschbäume angucken. Sieht wahnsinnig schön aus. Weiter geht’s zur dortigen U-Bahnstation. Da kaufen wir uns Tickets für ca. 10€ insgesamt. Nur um einen Bahnsteig angucken zu können. Die U-Bahn fährt in Stockholm nämlich Kunst. Fast alle Stationen wurden einem Thema gewidmet und sind bemalt. Es sieht auch wirklich viel gepflegter aus als in Berlin. Dann kommt die Bahn und wir fahren eine Station zum T-Centralen, der Hauptstation. Dort sollten eigentlich gelbe Blätter auf blauem Hintergrund die Tunnel verzieren, aber es ist alles mit komischem weißem Gitter abgedeckt, do dass man nichts sehen kann. So ein Mist.
Dann fahren wir nach Tyresö zu unserem Ferienhaus. Wir müssen schonmal bisschen packen und ich hab schonmal staubgesaugt und noch Fotos vom Haus gemacht. Jetzt gibt’s gleich Kaninchenragout und dann gucken wir mal ob die Hochzeit von William&Kate, die Traumhochzeit vom letzten Jahr in Schweden toppen kann. Ich glaube eher nicht. In Schweden ist alles schöner als anderswo. :)





28.4., Donnerstag, Rathaus


Heute klappt es doch noch mit der Besichtigung vom Rathaus. Wir müssen aber an einer Führung teilnehmen. Ohne Guide darf man nicht rein. Die Führung ist auf Englisch und unsere Gruppe ist ziemlich groß. Sind bestimmt 30 Leute aus der ganzen Welt: Südafrika, Italien, Japan, Australien, Deutschland, Spanien, Schweiz… Wir werden von einer Frau geführt, deren Englisch man zum Glück sehr gut verstehen kann. Das Rathaus ist keine 100 Jahre alt und daher sieht alles noch sehr neu aus.
Zuerst kommen wir in die „Blaue Halle“. Dort findet jedes Jahr am 10.Dezember das Festessen nach der Nobelpreisverleihung in Stockholm statt. 1.300 Leute finden sich dort ein um zu feiern. In der Mitte sitzt die Königsfamilie mit den Nobelpreisgewinnern. Es ist schwer vorstellbar, dass so viele Leute in die Halle passen, wird ein ziemliches Gedrängel sein. Die Halle sollte eigentlich blau verputzt werden, aber während des Baus beschloss der Architekt die rote Ziegelsteinmauer so zu lassen. Der Name blieb aber, weil er schon so bekannt war. So ist die „Blaue Halle“ mehr rot. In der Halle wurden 8 Millionen Ziegelsteine verbaut, 1 Mio. davon handgemacht. Es sieht wirklich sehr schön aus. Der Boden ist aus blau grün gekacheltem Marmor. Der Raum ist unten durchgehend offen, die Wände werden von Säulen getragen, am Kopf jeder Säule ist ein Stück schwedischer Geschichte eingemeißelt. Es wurden verschiedene Stile gemischt und der Raum ist alles andere als langweilig. Die Halle ist insgesamt sehr italienisch. An einem Ende befindet sich über eine Längsseite eine der größten Orgeln Europas mit 10.000 Pfeifen.
Dann geht’s die Treppe hoch, die eigens erwählt wurde, weil sie für Hackenschuhe und lange Abendkleider am bequemsten zu begehen ist. Jetzt befinden wir uns im Ratssaal, in dem jeden dritten Montag Politiker tagen. Ist wahrscheinlich so, wie bei uns der Bundestag. Es sind dort Holztische, auf jedem Platz ein Mikrofon mit Namensschild und dem Kürzel der Partei. In der Mitte steht ein großer Polsterstuhl, dort sitzt zurzeit eine Frau, die das Sagen hat. Insgesamt sind mehr Frauen dort im Parlament. Oben links und rechts befinden sich Ränge für Zuhörer. Die eine Seite ist für jeden der zugucken will und die andere für Journalisten. Die Decke ist bemalt, die Seiten zeigen Gebäude Stockholms und oben den Himmel. Die Holzbalken wurden so bemalt, dass sie alt aussehen. Das Ganze soll aussehen wie das Dach eines Wikingerhauses.
In der Galerie des Prinzen finden Empfänge der Stadt statt. Auf der einen Seite sind Fresken von Prinz Eugen gemalt zu sehen, die den Blick aus den Fenstern wiederspiegeln.
Der Saal der Drei Kronen heißt so wegen der drei vergoldeten Kronleuchter. Die drei goldenen Kronen sind das Symbol Stockholms. In dem Saal werden meist die Nobelpreisgewinner interviewt.
Durch eine Kupfertür gelangt man in den Golden Saal. Dort findet der Tanz des Nobelfestes statt. Die Wände sind allesamt mit 18 Millionen Gold- und Glassteinchen bedeckt. Ein einzigartiges, riesiges Mosaik. Es ist wirklich ein Traum aus Gold. Durch das gedämpfte Licht, das nur von einzelnen Kronleuchtern kommt glitzern die Wände wunderschön. Das Mosaik ist teilweise bemalt und zeigt Bilder aus der Geschichte Schwedens. Der ganze Raum ist sehr orientalisch. Gekrönt wird der Raum von der „Mälarkönigin“, die die ganze Querbreite gegenüber dem Eingang einnimmt. Sie hat Stockholm in ihrem Schoß, ihre Haare sind die Wellen, die es in ganz Stockholm gibt, und sie ist größer als alles andere. Zu ihren Seiten ist die westliche Welt (gekennzeichnet durch den Eiffelturm und die amerikanische Flagge) und die östliche Welt (gekennzeichnet durch ein Kamel, einen Elefanten und die türkische Flagge).
Dann ist die Führung nach einer dreiviertel Stunde auch schon zu Ende und wir fahren in die Stadt zum Kaufhaus Ahlens City. Da gibt es sehr viele schöne Sachen, aber wir finden nicht so richtig was. Dann gehen wir noch den Rest der Drottningsgatan lang.







27.4., Mittwoch, Gamla Stan


Zuerst fahren wir heute zum Rathaus, da gibt es für uns allerdings nicht viel zu sehen, da die Turmbesteigung ausgebucht ist und das Rathaus heute geschlossen ist. Naja…vielleicht kommen wir nochmal wieder.
Danach widmen wir uns der Gamla Stan, also der Altstadt Stockholms. Und am Anfang gehen wir zum Schlosshof und gucken uns doch noch die Wachablösung an. Zuerst sieht alles aus wie am Tag zuvor und wir denken schon es passiert das gleiche. Doch dann hört man im Hintergrund Trommelgeräusche. Und da kommen auch schon die Wachen begleitet von einem Trommler. In der Mitte des Platzes steht ein Trompeter. Dann folgt die Wachablöse, alles wie gestern, nur eben mit Musik. Danach spielen die zwei Musikanten noch eine Reihe der Signale vor. Das ist recht interessant. Dann ist auch schon wieder alles vorbei. Von den Pferden fehlt jede Spur… Da sollte man sich mal bei den Leuten, die den Flyer gedruckt haben beschweren. Immerhin steht drin April-September jeden Mittwoch 12.15 Uhr Wachablöse mit Musik und Pferden…
Danach gehen wir vorbei an der Storkyrkan zum Stortorget, einem alten Marktplatz. Sieht alles sehr schön aus. An der einen Seite des kleinen Platzes ist das Nobelmuseum und davor steht eine Touristengruppe aus Frankreich und singt. Wahnsinnig schön, da könnte ich stundenlang zuhören, aber nach zwei Liedern ist es vorbei und wir gehen in ein Cafe und essen was. Ich esse einen Möhrenkuchen, schmeckt wirklich sehr gut, hätte ich so nicht erwartet. Wir gehen weiter die Gassen entlang und kommen zur deutschen Kirche, wo wir einen Zwischenstopp einlegen und sie uns von innen ansehen. Dann geht’s weiter durch das Stadtviertel. Auch hier sind Souvenirläden angro. Langsam haben wir schon alles, was es so gibt. Trolle, Elche, Magneten, Handtücher, Topflappen und so weiter. Letztendlich kauf ich mir einen Babytroll, den ich noch nirgendwo gesehen hab, mit meinen Urlaubseuros. Unser Gang durchs Viertel ist beendet, als wir da landen, wo wir gestern schon waren, am Anfang der Drottningsgatan. Also biegen wir ab und gehen in Richtung Riddarholmskyrkan, der Kirche wo die Könige begraben sind. Da ist zu. Muss ich erst mal das Internet befragen, ob die irgendwann auch mal auf ist.




26.4., Dienstag, Royal Palace


Heute waren wir in der Altstadt und haben unseren Tag hauptsächlich am Königlichen Schloss verbracht. Zuerst waren wir im Schlosshof, wo die Wachablöse stattfindet. Es war recht sonnig morgens und es war alles gut zu sehen. War auch schöner als in Kopenhagen. Inzwischen bin ich allerdings nicht mehr so davon angetan, da ich grad erfahren hab, dass mittwochs Wachablöse mit Musik und berittenen Wachen ist. Das werden wir uns leider nicht angucken, da wir ja schon heute das gesehen haben… So ein Mist. Das andere wäre tausendmal besser gewesen.
Nach dem Riesenspektakel haben wir uns Tickets fürs Schloss gekauft. Zuerst waren wir in den königlichen Räumen. Da wars wirklich schön. Solche alten Räume gefallen mir total gut. Es roch überall nach kerzenwachs und altem Holz. Der Holzboden knarrt mit jedem Schritt. Überall hängen Gemälde, stehen Skulpturen und über einem sind tolle Deckengemälde. Die Wände sind marmoriert und mit Gold verziert. Im Shop sind die Deutschen los… Stehen drei Frauen vor den Postkarten mit der königlichen Familie und geben lautstark preis wie schön doch die Sylvia ist und wie ähnlich ihr ihre Tochter sieht und wie schön doch die Hochzeit war. Jaja, klar ist das schön, aber muss man das so in die Welt hinausposaunen? Irgendwie dämlich. Nur weil ne Deutsche im schwedischen Königshaus ist
Danach werden wir durch Schleichgänge, die kein anderer Besucher sehen wird, geführt und zur Schatzkammer gebracht. Soo viel zu sehen gab es nicht, aber es war trotzdem mal interessant. Immerhin konnte man die aktuellen Kronen sehen und Mäntel und so weiter.
Der Reinfall war das Museum Tre Kronor. Das war in dem Kombiticket mit drin und deshalb sind wir eben reingegangen. Naja… paar Knochen von Tieren und Mittelaltermode, aber hat sich echt nicht gelohnt.
Zu guter Letzt sind wir die Drottningsgatan langgegangen. Eine sehr belebte Einkaufsstraße in der sich ein Souvenirladen an den nächsten reiht. Da haben wir ordentlich zugeschlagen. Ein paar Mitbringsel und noch was für uns. Hihi und ein Japaner steht in einem Laden vor mir nimmt ne Glaskugel in die Hand und schüttelt und guckt total sauer als nichts passiert^^, naja nur weil da was in einer Glaskugel ist muss es noch lange keine Schneekugel sein.
Und dann kamen wir noch am T-Centralen vorbei, einer U-Bahnstation. Die meisten in Stockholm sind kunstvoll verziert und das wollten wir natürlich sehen, aber unten ist alles abgesperrt und man kann das wohl nur sehen, wenn man auch mit der Bahn fährt. Schade.





25.4.2011, 3.Tag, Ostermontag, Skansen


Heute waren wir im Skansen, dort ist Schweden in Miniatur nachgebaut und gleichzeitig ist es eine Art Tierpark, gibt aber hauptsächlich im Norden lebende Tiere. Es war sehr schönes Wetter. Der Park ansich ist ganz schön, vor allem für Kinder. Allerdings hatten wir mit dem Rollstuhl ganz schön zu tun, weil es steil bergab oder bergauf geht und meist nur Schotterwege oder Kopsteinpflaster ist. Am Ende des Tages waren ich und meine Mutti total k.o. Der Besuch hat sich trotzdem gelohnt. Ich habe ein Kattababy, Frischlinge und ein ganz kleines Rentier gesehen, das war noch ganz wackelig auf den Beinen. Und zum krönenden Abschluss hab ich noch einen Elch gestreichelt. Der lag ganz nah am Zaun und hat sich kraulen lassen.
Danach waren wir noch im Kaknästornet, einem satellitenturm, von dem man über Schweden gucken kann. Da gings 30 Stockwerke mit dem Fahrstuhl hoch zur Skybar. Es stand sogar an jedem Fenster ein Schild, auf dem stand was man sehen kann. Wir haben uns dann direkt noch entschlossen da ein Stück Kuchen zu essen und haben bei Musik von Paramore (der Kellner hat echt guten Geschmack :) den Ausblick genossen. Da hätte ich stundenlang sitzen können, der Schokokuchen war auch echt super.